Grimma. Die Ursprünge der Gesangsgruppe reichen zurück auf den gemischten Betriebschor, der 1974 im VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma (CLG) ins Leben gerufen wurde.
Es ist erwähnenswert, dass zu dieser Zeit auch mit einer Instrumentalgruppe gemeinsam aufgetreten wurde. Eine besondere Erinnerung gilt einer Konzertreise zum tschechischen Partnerbetrieb in Brno. Fortan teilte die Gesangsgruppe ihre Talente mit dem Männerchor Köhra (bis zu dessen Auflösung im Jahr 2023) und präsentierte wirkungsvolle Lieder aus dem In- und Ausland. Gemeinsame Auftritte im großen Speisesaal, heute die EDEKA-Kaufhalle, waren bei Betriebsfestspielen an der Tagesordnung.
An vielseitiger Unterstützung der kulturellen Arbeit seitens des Betriebes mangelte es nicht. Zu Proben wurden die Chormitglieder von der Arbeit freigestellt, die Aufwandsentschädigung des Chorleiters erfolgte stets unbürokratisch. Die Bemühungen der betrieblichen Chormitglieder gipfelten zum Radio-DDR-Wettbewerb 1979 „Das müsste doch zu machen sein“ zwischen CLG und dem Porzellankombinat Colditz in der Siegerdarbietung einer Frühlingsliederfolge. Gemeinsam mit dem Männerchor Köhra unternahm die Gesangsgruppe eine Konzertreise nach Thüringen, die unvergesslich bleibt. Die politische Wende im Jahr 1989 brachte einschneidende chorische Veränderungen mit sich, insbesondere das Ausscheiden der Männerstimmen aufgrund beruflicher Probleme. Dennoch formierten sich die Frauen im Jahr 1990 zur „Gesangs- gruppe Grimma“. Die Proben verlagerten sich ab diesem Zeitpunkt in den Abend, zunächst im Klub der Volkssolidarität an der Großmühle, bis schließlich der Umzug in das Domizil am Pulverturm erfolgte, wo auch heute noch dienstags ab 19.30 Uhr gesungen wird.
Es spiegelte sich auch in zahlreichen chorischen Unternehmungen wider: einige Tonträgeraufnahmen; Konzertreisen nach Grimmas Partnerstadt Bron in Frankreich; nach Visgard im Norden und nach Lippoldshausen in Hessen. Auch die Chorliteratur gestaltete sich weitaus unproblematischer: z.B. ein Udo-Jürgens-Medley; internationale Frühlingsliederfolge (von Wien bis Amsterdam); Deutschland-Volksliederfolge; oder Supersongs (mit Memory; Yesterday u.a.). Kompositionen einheimischer Autoren wie Rolf Hofmann oder Hans Buchheim erklingen genauso wie „Theater“ oder „Frühlingslied“ komponiert von Chorleiter Ekkehard Schmidt. Frühlings- oder Herbst- wie auch Adventskonzert stehen jährlich auf dem Programm der Gesangsgruppe, der gegenwärtig 15 Sängerinnen angehören. Jederzeit sind natürlich Interessierte, Notenkenntnisse nicht vorausgesetzt, zum Probenbesuch herzlich willkommen. Danach geht es jeweils mit einem Umtrunk, beispielsweise zu Geburtstagen verbunden mit einem Wunschlied, recht gesellig zu. Unbedingt lobend sei erwähnt, dass noch heute Rita Streubel und Brigitte Lohß als einstige Gründungsmitglieder im Chor aktiv mitwirken, in dem sich engagiert Ramona Scheibe nun nach ihrer Mutter Ilse Bittner als Vorsitzende um organisatorische Belange kümmert. Sehr dankbar ist der Chor natürlich der Begegnungsstätte der Volkssolidarität am Pulverturm als langjährige Quartiergeberin.
Festkonzert 50 Jahre Gesangsgruppe Grimma
Zum Festkonzert am Sonntag, 28. April, 15 Uhr im Grimmaer Rathaussaal tritt mit der Gesangsgruppe Grimma die Leipziger Band „Sirius“ auf. Sie wird die Sänger auch beim gern gehörten Walzer Nr. 2 von Schostakowitsch begleiten. Dr. Gerhard Gey und Rolf Hofmann sind als Gesangssolisten zu erleben.