Leipzig und Dresden betroffen: Weiterer Warnstreik bei der Mitteldeutschen Flughafen AG

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Symbolbild/pixabay

Leipzig/Dresden. Die Gewerkschaft Ver.di ruft zum erneuten Warnstreik an Sachsens Flughäfen auf.

Nach der am 8. Februar 2024 erfolglos beendeten dritten Verhandlungsrunde ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG vom 11. Februar 2024 um 00:00 Uhr bis zum 13. Februar 2024 00:00 Uhr zu einem 48-stündigen Warnstreik auf.

Zwar konnte laut Gewerkschaft erreicht werden, dass nicht alle, aber die meisten Kürzungsforderungen der Arbeitgeber zumindest vorerst vom Tisch seien. Von einer Einigung zu den eigentlichen Forderungen sind beide Seiten jedoch noch weit entfernt.

Dazu erklärt Paul Schmidt, ver.di-Verhandlungsführer: „Die Streiks haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Die meisten Kürzungsforderungen der Arbeitgeber sind vom Tisch. Das muss  jetzt auch noch für den Rest gelten. Gleichzeitig liegt das Angebot für die  Einkommen immer noch sehr weit hinter unseren Erwartungen. Mit den vorgelegten Zahlen würde weder die Inflation ausgeglichen noch der Anschluss an andere Flughäfen erreicht werden.“

ver.di fordert für die Beschäftigten unter anderem eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 650 Euro für das Jahr 2024 sowie eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Vergütungen um lediglich 330 Euro in den kommenden drei Jahren angeboten. Im Jahr 2024 soll dabei gar keine Erhöhung der Vergütungen erfolgen, sondern lediglich eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 2.200 Euro geleistet werden. „Die Löhne der Beschäftigten sind in den vergangenen Jahren deutlich langsamer gestiegen als die Inflation. Darauf mit einer erneuten Nullrunde im Jahr 2024 zu reagieren, hilft niemanden. Stattdessen werden die Beschäftigten weiter von der Lohnentwicklung anderer Flughäfen abgekoppelt und die bereits vorhandene personelle Fluktuation weiter verstärkt. Das können und werden wir nicht zulassen“, ergänzt Schmidt. „Die Kolleginnen und Kollegen haben uns ein deutliches Signal gegeben: Wer eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau des Flughafens investieren und auch die Vorstandsvergütungen stattlich erhöhen kann, der muss auch faire Löhne für die Beschäftigten zahlen. Dafür kämpfen wir!“

An den ersten Warnstreiks hatten sich demnach hunderte Beschäftigte beteiligt und ihre Enttäuschung gegenüber dem Vorstand zum Ausdruck gebracht. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben den Tag genutzt, um sich neu in ver.di zu organisieren. Entsprechend habe der Ausstand umfangreiche Auswirkungen gezeigt. So mussten an den beiden Flughäfen sämtliche Passagierverbindungen gestrichen werden. Auch im Frachtverkehr kam es zu Einschränkungen. Die Streikenden versammeln sich am Flughafen Leipzig am 11.02.2024 um 9 Uhr am Tor 1. Am Flughafen Dresden findet die Versammlungen am 11.02.2024 um 12 Uhr statt. Am 12.02.2024 findet um 12:00 Uhr eine gemeinsame Kundgebung beider Flughäfen in Leipzig statt.