Grimma/Mutzschen. Zahlreiche Landwirte haben sich auch in Grimma und Mutzschen an der A14 versammelt.
„Fünf Minuten vor der Zeit ist des Bauerns Pünktlichkeit“, so in etwa lief es am Montagmorgen sowohl in Grimma als auch in Mutzschen. Kurz vor 5 wurde sich im Umfeld der angemeldeten Versammlungsorte, also die Autobahnauffahrten Grimma und Mutzschen, getroffen, um dann geschlossen für die Interessen der Landwirte einzustehen. Kurz rangiert und zu waren die Autobahnauffahrten.
Nun begann aber auch erst der Kampf gegen die klirrende Kälte. Bis etwa 17 Uhr wollen die Landwirte am Montag ihren Protest kund tun. Damit das aber gelingt, ließen sich die Landwirte einiges einfallen. Neben Bauwagen, dem eigenen tuckernden Trecker und Aufliegern von Speditionen die den Protest unterstützen, in denen der Wind nicht ganz so pfiff, kamen auch Heizpilze zum Einsatz. In Grimma wurde kurzerhand auf dem Feld neben der Autobahn in eine Feuerschale Feuer gemacht.
Und naja, der Spruch „Ohne Mampf kein Kampf“, ist zwar recht traditionell, aber auch treffend, denn Kaffee, Suppe und die heiße Bockwurst wärmen natürlich auch von innen. Viele Autofahrer solidarisieren sich per Hupen oder Lichtzeichen mit den Bauern.
Das große Verkehrschaos blieb bislang nur auf kurze Momente mit stockendem Verkehr auf den Landstraßen aus und auch sonst blieb alles friedlich und sachlich an den beiden A14-Auffahrten. Auch der Ottonormalverbraucher hatte sich auf den Protesttag eingestellt. Die Protestaktionen sollen bis 17 Uhr andauern.
Update: Wie der Verein „Land schafft Verbindung“ mitteilt, sollten die Proteste bereits 15 Uhr in Sachsen eingestellt werden und damit den Feierabendsverkehr entlasten. „Das Verständnis für unsere Proteste am heutigen Tage war überwältigend. An keinem der 95 Standorte mit über 10.000 Traktoren, LKWs und Transportern gab es in irgendeiner Weise Probleme. Als Dank an Sachsens Bevölkerung werden wir den Feierabendverkehr nicht weiter einzuschränken. Daher stellen wir unsere Proteste für heute um 15:00 Uhr an den Autobahnauffahrten ein. Unsere Forderungen, die Steuererhöhungen zurück zu nehmen, bleiben aber aktuell und treiben uns durch die Ignoranz der Regierung weiter auf die Straße. Wir rufen die Politik auf, unsere Worte zu hören, unsere Nöte zu erkennen und sich intensiv mit einer Reform der Agrar- und Wirtschaftspolitik auseinanderzusetzen, damit solche massiven Proteste gar nicht mehr nötig werden. Unser Dank richtet sich an die Polizei, die absolut kooperativ die Veranstaltungen begleitet hat, an tausende Landwirte, Handwerker und Unterstützer, die friedlich und bestimmt unseren Protest auf die Straße getragen haben.“