800 Menschen demonstrierten für die Geburtshilfe in Grimma und gegen das Krankenhaussterben

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Gut 800 Menschen demonstrierten am Dienstag in Grimma. Fotos: Sören Müller

Grimma. Unter dem Motto „Stoppt das Krankenhaussterben, rettet die Geburtshilfe in Grimma“ setzten zahlreiche Menschen am Dienstag ein Zeichen in Grimma.

Wie berichtet kündigte die Krankenhausleitung der Muldentalkliniken gGmbH den Beleghebammen zum 1. April 2024 den Kreißsaal in Grimma. Der Aufschrei war groß. Eine Mutter startete eine Petition für den Erhalt der Geburtshilfe. In einer Woche kamen über 45.000 Unterschriften zusammen. Am Dienstag darauf dann der nächste Hammer. Nach der Abstimmung des Klinikaufsichtsrates wurde die Nachricht bekannt gegeben, dass der Kreißsaal, die Geburtenstation und die Gynäkologie in Grimma geschlossen und „vorübergehend“ in Wurzen konzentriert werden solle.

In Grimma werden keine Babys mehr geboren. „Wieder wird am falschen Ende gespart, es geht um Frauen und Kinder, um Familien“. Die Serie der Geburtshilfe- beziehungsweise der Pädiatrie-Schließungen setze sich fortIm Jahr 2015 wurde die Geburtshilfe-Abteilung im Krankenhaus Oschatz geschlossen, so auch im Jahr 2020 im benachbarten Leisnig. Und jetzt 2023 nun Grimma.

Die Hebammen organisierten eine Demonstration auf dem Grimmaer Markt, im Anschluss ging es zum Grimmaer Krankenhaus. Viele Menschen folgten dem Aufruf, brachten Plakate und Trillerpfeifen mit und drückten so ihre Solidaität mit den Hebammen aus. Im Rahmen der laut starken Demonstration und nach verschiedenen, zum Teil emotionalen Redebeiträgen, wurden die Unterschriften an die geladenen Gäste, Sachsens Sozialministerin Petra Köpping und Landrat Henry Graichen, Aufsichtsratsvorsitzender der Muldentalkliniken übergeben. Beide Statements gibt´s in unserem Livevideo bei Facebook in voller Länge.