Trebsen. Zwei auf dem Feldweg „Abzweig Pyrnaer Straße/Burkartshainer Straße/ S 47“ geparkte Autos weckten die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife.
An sich war dieser Wirtschaftsweg ausschließlich für den Landwirtschaftsverkehr freigegeben. Deshalb forderten die Gesetzeshüter die Personen, die um den Audi A 6 und einem BMW herumstanden, auf, den Weg umgehend mit den Autos zu verlassen. Der Fahrer des Audi wendete als erstes und fuhr in Richtung der Kreuzung Trebsen/Neichen/Nitzschka, der BMW folgte sofort.
Plötzlich jedoch erhöhte der Audi aus unerklärlichen Gründen die Geschwindigkeit so sehr, dass es schließlich die Gesetzeshüter stutzig machte. Sie folgten dem Fahrer, der, ohne am STOPP-Schild anzuhalten, über die Kreuzung und weiter in Richtung Trebsen raste. Der BMW indes bog Richtung Nitzschka/Wurzen ab. Die Polizisten folgten nun nur noch dem immer schneller werdenden A 6, der mit riskanten Überholmanövern der Kontrolle zu entkommen versuchte. Doch letztlich endete seine Fahrt hinter der Muldenbrücke, linksseitig an der Bordsteinkante der Brückenstraße. Der Fahrer krabbelte aus dem Auto und flüchtete zu Fuß.
Als die Gesetzeshüter den Audi entdeckten, stieg Qualm von der Motorhaube auf. Vom Fahrer war mittlerweile weit und breit nichts mehr zu sehen. Doch Zeugen konnten die Richtung weisen, so dass dieser wenig später in der Pauschwitzer Straße gestellt werden konnte. Ein mit ihm durchgeführter Drugwipe-Test reagierte auf Amphetamine, Alkohol hatte er sehr wahrscheinlich nicht konsumiert. Recht schnell war seine Identität geklärt und damit bekannt, dass es sich um einen 22-jährigen Wurzner handelt. Weiterhin erfuhren die Gesetzeshüter, dass der Mann nicht die erforderliche Fahrerlaubnis besaß, das amtliche Kennzeichen nicht an den A 6 gehörte und auch das Auto sich nicht in seinem Besitz hätte befinden dürfen. Dieses stand nach einem Einfamilienhauseinbruch am letzten Donnerstag (10. August 2017) in Geithain zur Fahndung.
Der total verschmutzten/verschlammten Audi war schwer beschädigt. Damit entstand ein Gesamtschaden von 8.000 Euro. Der Audi wurde zur kriminaltechnischen Untersuchung und Eigentumssicherung sichergestellt. Nun wurde der 22-Jährige vorläufig festgenommen und noch durchsucht. Dabei kamen neben einem Abusschlüssel, blaues Klebeband, ein Glasröhrchen mit weißer Substanzanhaftung, ein Einhand-/Springmesser (Klingenlänge 11,5 cm), eine Glasflasche mit öliger, klarer Substanz, zwei Trennscheiben, ein paar Handschuhe, eine Kneifzange und etliche weitere Gegenstände aus seiner Umhängetasche zum Vorschein.
Nachdem er vorläufig festgenommen worden war, äußerte er, dass er noch den Standplatz eines weiteren gestohlenen Autos kennen würde. Es solle in Wurzen, Am Rosental stehen. Eine Kontrolle bestätigte diese Angaben. Bei dem Auto handelte es sich um einen Hyundai I 40. Auch der Hyundai wurde zur kriminaltechnischen Untersuchung und Eigentumssicherung sichergestellt. Deshalb wird nun wegen dringenden Verdachtes gegen den 22-Jährigen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren unter Einfluss berauschender Mitteln, unerlaubtem Entfernen vom Unfallort, Urkundenfälschung, gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr, wegen Verdacht des Diebstahls im besonders schweren Fall und wegen Verstoß gegen das BtMG und WaffG ermittelt.