Fipronil in Eiern – Aktueller Sachstand

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Foto: pixabay

Sachsen. Seit Sonntag gibt es Erkenntnisse darรผber, dass mit Fipronil belastete Eier aus verschiedenen Betrieben aus den Niederlanden nach Deutschland gelangt sind.

Hintergrund ist die unzulรคssige Behandlung von Legehennen mit Fipronil, einem fรผr die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren nicht zugelassenen Arzneimittel. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der einzige Zusammenhang zwischen den verschiedenen Betrieben die Anwendung eines Produktes namens Dega-16 war, das dazu verwendet wird, die rote Vogelmilbe in Hรผhnerbestรคnden zu bekรคmpfen. Das Mittel auf pflanzlicher Basis ist fรผr diese Anwendung zugelassen. Im konkreten Fall wurden Chargen Dega-16 sowie eines weiteren Mittels in unzulรคssiger Weise mit Fipronil versetzt.

In diesem Zusammenhang meldete die zustรคndige Lebensmittelรผberwachung in den Niederlanden (NVWA), dass mit Fipronil belastete Eier auch an Packstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geliefert wurden. Eine Lieferung nach Sachsen war zu diesem Zeitpunkt nicht ersichtlich.

Aktuell ist allerdings aufgrund der Informationslage nicht mehr auszuschlieรŸen, dass auch belastete Eier nach Sachsen gelangt sind, da nahezu sรคmtliche groรŸen Handelsketten, die auch in Sachsen aktiv sind, in Lieferlisten als betroffen erkannt wurden. Die Fa. REWE teilte รผber die Medien mit, dass sie alle Eier aus den Niederlanden in REWE- und PENNY-Mรคrkten aus dem Verkauf nimmt.

Von Seiten der sรคchsischen Lebensmittelรผberwachungsbehรถrden werden derzeit alle lebensmittelrechtlichen MaรŸnahmen ergriffen, um die mรถglicherweise belasteten Eier aus dem Verkehr zu nehmen. Hierzu laufen Recherchen der vorliegenden Lieferlisten sowie in den Unternehmen vor Ort, um in Erfahrung zu bringen, wohin und in welcher Anzahl die besagten Eier in Sachsen geliefert wurden. In solchen Fรคllen werden auch alle Lebensmitteleinzelhรคndler informiert und angehalten, eventuell belastete Ware aus den Regalen zu rรคumen.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher kรถnnen sich รผber die Internet-Adresse www.lebensmittelwarnung.de (Konsumeier) jederzeit รผber die aktuell betroffenen Chargen-Nummern informieren. Bereits gekaufte und von dem Rรผckruf betroffene Eier kรถnnen in den Lebensmittelmรคrkten zurรผckgegeben werden. Es wird dringend geraten diese Eier nicht zu verzehren, um jedes gesundheitliche Risiko zu vermeiden. In Zusammenhang mit dem Verzehr von mit Fipronil belasteten Eiern warnt das Bundesinstitutes fรผr Risikobewertung (BfR) vor einem mรถglichen Gesundheitsrisiko fรผr Kinder. Fรผr andere Menschen wird dies nach derzeitiger Kenntnislage ausgeschlossen.

Neben der Prรผfung der Lieferwege belasteter Chargen von Eiern und einer eventuellen Anwendung der in der Diskussion befindlichen Mittel in den hiesigen Tierbestรคnden werden durch die Lebensmittelรผberwachungsbehรถrden kurzfristig auch die relevanten eiverarbeitenden Betriebe Sachsens aufgesucht. Flankierende amtliche Probenahmen und Untersuchungen sind vorgesehen.