Naunhof/Sachsen. In der Nacht zum Montag kam es in mehreren Bundesländern zu Anschlägen auf Bahnanlagen, sodass es am Montag zu erheblichen EInschränkungen im Bahnverkehr kam.
Auf zahlreiche Signalanlagen und Kabelschächte der Deutschen Bahn im Bundesgebiet haben Unbekannte Brandanschläge verübt. In deren Folge kommt es derzeit auf diversen Strecken der Bahn zu Behinderungen oder Komplettausfällen. Betroffen seien nach ANgaben der Bahn die S-Bahn-Linien S3, S4, S5, S5X in Leipzig und die Regionalbahnen zwischen Leipzig und Dresden und zwischen Leipzig und Geithain.
Die Bahn bemühe sich Ersatzverkehr durch Busse. Die Polizei geht offenbar von einem politischen Hintergrund der Anschläge aus, das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der Sächsischen Polizei hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen. Die Taten könnten allerdings mit dem G20-Gipfel am 7. und 8. Juli in Hamburg in Verbindung stehen.
In Naunhof sicherten am Morgen Polizeikräfte alle drei Bahnübergänge ab, auch in Wurzen kam es zu Verspätungen. Autofahrer mussten zum Teil erhebliche Umwege in Kauf nehmen um auf die andere Seite der Kleinstadt Naunhof zugelangen. Wie lange die Sperrungen und Einschränkungen dauern ist noch nicht bekannt, Reisende sollen auf die entsprechenden Durchsagen achten.
Update: Mittlerweile ist auf einem Internetportal ein entsprechendes Bekennerschreiben aufgetaucht auf dem sich linksautonome zu den Anschlägen bekannt haben, die Polizei prüft das dementsprechend.
Update: Polizei bittet um Mithilfe
Am 19. Juni 2017 kam es in der Zeit von 01:00 Uhr bis 04:30 Uhr bundesweit zu bislang 12 Brandanschlägen auf Bahnstrecken der Deutschen Bahn AG.
Die Bundespolizei stellte in Niedersachsen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen mehrere brennende Kabelschächte fest.
In Leipzig wurden an vier Tatorten Leipzig/Leutzsch, Leipzig/Riesaer Straße/Wurzener Straße, Leipzig/Wiederitzsch und Leipzig/Slevoigtstraße Brandvorrichtungen zur Umsetzung gebracht.
Die Brandanschläge hatten erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr.Eine politische Motivation bzw. ein Bezug zum G20 Gipfel in Hamburg kann nicht ausgeschlossen werden und ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Das OAZ hat die Ermittlungen u.a. wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffes in den Bahnverkehr aufgenommen und steht im engen Informationsaustausch mit den anderen betroffenen Bundesländern und dem Bundeskriminalamt.
„Wir bitten in diesem Sachzusammenhang um Hinweise, die die Aufklärung der Taten unterstützen können. Wem sind Personen aufgefallen, welche sich in den Nachtstunden vor der Tatzeit im Bereich der benannten Bahnanlagen aufgehalten haben und verdächtige Gegenstände mit sich führten bzw. sich auffällig verhalten haben? Zeugen, die Hinweise zu den Sachverhalten geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 46666 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.„
Update: Die Regionalbahn Leipzig – Döbeln fährt wieder planmäßig