Rinderrazzia in Großbardau

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Foto: pixabay

Großbardau. Am Montag gab es im Grimmaer Ortsteil einen Großeinsatz für die Polizei und das Veterinäramt.

Die Herde, welche 140 Rinder umfasst, wurde aufgelöst.  Hintergrund für diese Maßnahme ist das fehlende Herdenmanagement, das sich durch die Verwilderung der Tiere auf mehreren Ebenen auswirkt. Aktuell ist nach Ansicht des Landratsamtes weder der Tierschutz, der Verbraucherschutz (fehlende Identifikation der Tiere, fehlende Ohrmarken) noch Seuchenschutzmaßnahmen des Bestandes gewährleistet. Seit mehreren Jahren mussten bei diesem Landwirtschaftsbetrieb immer wieder veterinärrechtliche Verstöße festgestellt werden. Dem betreffenden Tierhalter wurden zur Abhilfe der z. T. schwerwiegenden Verstöße die konkreten tierschutz- und tierseuchenrechtlichen Vorgaben aufgezeigt und deren Umsetzung mehrfach angeordnet. Trotz zahlreicher Informationsgespräche, wiederholten Beratungen vor Ort, amtlichen Anordnungen und der Anwendung von Zwangsmitteln wurden die von der Behörde festgestellten Verstöße durch den Tierhalter nie behoben. Darüber hinaus kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr zweifelsfrei davon ausgegangen werden, dass den elementaren Pflichten eines Tierhalters, wie etwa die tägliche Versorgung und Kontrolle der Tiere, nachkommen wird. Vor diesem Hintergrund erfolgte am Montag die Identifikation und Beprobung der Rinder in Ersatzvornahme durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Leipzig (LÜVA). Unterschützt wird unsere Behörde bei der Durchführung dieser Maßnahme durch ein für dieses Aufgabengebiet spezialisierten Dienstleisters. Aus Gründen des Tierwohles und des Schutzes von Personen ist es hierbei möglicherweise notwendig, einzelne Tiere mittels Narkosegewehr zu beruhigen bzw. zu betäuben. Das Einfangen der Tiere erfolgte nicht per Pferd, so wie es eine Tageszeitung ursprünglich darstellte. Vielmehr wurde versucht im ruhigen Umgang die Tiere zusammen zu treiben. Die Polizei sicherte den Einsatz ab, sperrte das Einsatzgebiet weiträumig ab und überwachte das Ganze mittels Hubschrauber aus der Luft.