Grimma. Wie ein Lauffeuer hatte sich gestern ein Bericht von Focus Online verbreitet, bei dem Polizeibeamte des Revier Grimma einem Asylbewerber die Luft vom Fahrrad gelassen haben sollen.
In dem Bericht heißt es, dass von Beamten des Polizeireviers Grimma kürzlich einem syrischen 17jährigen Asylbewerber im Zuge einer Polizeikontrolle die Luft vom Fahrrad gelassen wurde, um dessen Weiterfahrt zu verhindern, nur weil sich das Fahrrad in einem nicht verkehrstauglichen Zustand befanden hätte. In den Medien wurde dies als fremdenfeindlicher Akt dargestellt.“Aus meiner Sicht sind hier alle Regeln des Journalismus außer Kraft gesetzt worden. Was daran fremdenfeindlich sein soll, erschließt sich mir nicht„, macht sich der Grimmaer Oberbürgermeister Luft. „Ich halte das Verhalten unserer Grimmaer Polizei, die ich als sehr korrekt und bemüht kenne, für absolut richtig und dass diese Vorgehensweise unabhängig von der Herkunft eine pragmatische Maßnahme darstellt, liegt auch im Interesse der Sicherheit des Betroffenen. Von Herrn Merbitz hätte ich mir erhofft, dass er sich, statt seine Kollegen in die Pfanne zu hauen, hinter die Polizei stellt.“ Gleichzeitig ruft der Oberbürgermeister zur Vernunft auf: „Wir sollten in den sicher nicht einfachen politischen Zeiten alle aufpassen, dass vor lauter Hysterie nicht unnötigerweise noch mehr politischer Schaden bzw. politische Unruhe entsteht. Die Schlagzeile in der LVZ ist ein gutes Beispiel, wie es nicht sein sollte.“ Polizeipräsident Bernd Merbitz hat indes eine dienstrechtliche Prüfung des Vorfalls veranlasst, indem sich auch die Beamten zum Sachverhalt äußern können. Ob es sich tatsächlich nur um eine defekte Beleuchtung handelte oder hier weitere Aspekte einbezogen werden müssen ist aus unserer Sicht der Dinge offen.