Streusalz schafft sichere Straßen

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Foto: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V./Getty

Wegen der Auftauhilfe muss das Auto im Winter gut gepflegt werden. Bei winterlichen Straßenverhältnissen sind Räum- und Streufahrzeuge in Deutschland ein gewohnter Anblick. Aber verlassen sollte man sich als Autofahrer nicht darauf, dass im Winter alle Straßen geräumt oder gestreut sind. Darauf weist der ADAC hin.

Dem Grundsatz nach, so der Automobilclub, muss man als Verkehrsteilnehmer die Verkehrsflächen so hinnehmen, wie man sie vorfindet und das Fahrverhalten an die Straßenverhältnisse anpassen. Erst dann, wenn der Autofahrer trotz erhöhter Sorgfalt den gefährlichen Straßenzustand nicht oder nicht rechtzeitig erkennen könne, liege eine besonders gefährliche Stelle vor, die eine Räum- und Streupflicht entstehen lasse. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.adac.de.

In der Waschanlage den Unterbodenschutz wählen

Gerade auf den deutschen Autobahnen aber sorgt der Winterdienst dafür, dass sie möglichst rund um die Uhr sicher befahrbar sind. In den letzten 15 Jahren hat sich der präventive Winterdienst mit dem Einsatz von Salz gerade auf Autobahnen durchgesetzt, um die zu erwartende Straßenglätte gar nicht erst entstehen zu lassen. Wird auf den Straßen gestreut, setzt sich das Salz allerdings in den kleinsten Spalten der Karosserie des Autos fest. Deshalb empfiehlt sich bei winterlichen Straßenverhältnissen eine Autowäsche pro Woche. Bei der Fahrt in die Waschanlage sollte man die Unterbodenwäsche wählen, denn die Salzreste verteilen sich unter dem ganzen Auto.

Flüssigstreuen als neue Strategie im Winterdienst

Wer sein Auto pflegt, muss das Salz also nicht fürchten. Denn für die sichere Befahrbarkeit der Straßen im Winter ist das Mineral unverzichtbar. Winterdienstexperten haben neben dem bekannten Feuchtsalz-Verfahren das Flüssigstreuen – also das Ausbringen reiner Salzlösung – als zusätzliche Strategie entwickelt, um den Winterdienst weiter zu verbessern. Beim Flüssigstreuen können geringe Salzmengen bei hohen Streugeschwindigkeiten ausgebracht werden. Dieses Verfahren orientiert sich an der Technik von Taumittelsprühanlagen. Untersuchungen zeigen, dass sich der Einsatz von Sole beim vorbeugenden Winterdienst vor allem für schnell befahrene Straßen eignet.

Der bewährten Feuchtsalzstreuung wird mit der Flüssigstreuung eine ergänzende Technik zur Seite gestellt. Sie kennt allerdings auch Grenzen: Nur bis minus sechs Grad und vorbeugend gegen sehr dünne Glätteschichten, die bei Reif und überfrierender Feuchte entstehen können, kann sie wirkungsvoll eingesetzt werden. Feuchtsalz bleibt daher im Einsatz bei schon vorhandener Straßenglätte sowie als vorbeugende Streuung bei deutlich niedrigeren Temperaturen die erste Wahl.

Winterdienst erhöht Verkehrssicherheit

Der Winterdienst mit Auftausalz lässt mit Blick auf die Landstraßen die Unfallrate im Vergleich zum Wert vor der Streuung um 80 bis 85 Prozent sinken. Die Auswertung von Unfalldaten zeigt, dass sich Glätteunfälle in einem relativ kurzen Zeitraum, vor allem vor dem Winterdiensteinsatz, ereignen. Innerhalb der ersten Stunde nach dem Einsatz werden rund 5.000 Unfälle mit Verletzten verhindert – hochgerechnet auf alle deutschen Landstraßen. Je schneller der Winterdienst mit Auftausalz zum Einsatz kommt, umso mehr Glätteunfälle können verhindert werden.

Quelle: djd