Unentschieden gegen Glauchau

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Foto: pixabay
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Grimma. Nach zwei Siegen in Folge hat es Sachsenligist FC Grimma nun verpasst, weiter an die Tabellenspitze heranzurücken.

Im Heimspiel gegen den VfB Empor Glauchau kam die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe nicht über ein mageres 1:1 (0:0)-Unentschieden hinaus, auch wenn man über fast die komplette Spielzeit deutlich mehr Ballbesitz verbuchen konnte. Leider gelang es den Muldestädtern nicht, diese deutlichen Feldvorteile in Zählbares umzumünzen. Bereits vor dem Pausenpfiff als auch nach dem Führungstreffer muss sich die Elf den Vorwurf gefallen lassen, die sich bietenden Möglichkeiten nicht genutzt zu haben.

Die hauptsächlich auf Defensive ausgelegten Westsachsen bestraften dies und kamen nach einer Standardsituation zum Ausgleich. In der Folgezeit verfielen die Gastgeber zunehmend in Hektik – mit dieser Drucksituation kamen die Platzherren überhaupt nicht klar. Die kompakten Gäste gerieten somit kaum mehr in ernsthafte Probleme und nahmen somit nach 90 Minuten einen nicht unverdienten Punkt mit nach Glauchau. Für die Wohllebe-Schützlinge heißt es nun, die Partie ordentlich auszuwerten und am kommenden Samstag um 15.00 Uhr beim Spitzenreiter in Lößnitz wieder Gas zu geben.
Von Beginn an ging es erwartungsgemäß nur in eine Richtung. Die Gastgeber versuchten frühzeitig das Heft in die Hand zu nehmen, Glauchau legte das Hauptaugenmerk nahezu ausschließlich auf die Defensive.

Die Gäste agierten äußerst kompakt, so dass das Offensivspiel der Einheimischen oft gewaltig ins Stocken geriet. Nichtsdestotrotz gelang es den Wohllebe-Schützlingen das eine oder Mal gefährlich vor dem Empor-Kasten aufzutauchen. Bereits in der Anfangsphase deutete Glauchaus Keeper Seyfarth sein Können an. Zunächst rettete der Gäste-Schlussmann gegen Vincent Markus, nachdem dieser von Christoph Jackisch prima in Szene gesetzt wurde (4.). Anschließend wurde Rico Engler von Dennis-Sven Radig sehenswert bedient, doch auch hier blieb Seyfarth der Sieger (8.). Nach einem Jackisch-Freistoß hätte der Glauchauer Torhüter jedoch seine Probleme bekommen, doch fiel der Ball statt ins nur aufs Netz (10.).

Offensivaktionen der Westsachsen blieben zunächst absolute Mangelware, Grimma diktierte eindeutig die Szenerie. Doch agierten die Platzherren teilweise viel zu ungeduldig und fahrig, obwohl weitere Gelegenheiten durchaus vorhanden waren. So zischte ein Radig-Schuss knapp über den Querbalken (14.), ein abgefälschter Jackisch-Versuch strich knapp am Gehäuse vorbei (23.). Fortan trauten sich die Gäste mehr im Spiel nach vorn zu und profierten dabei oftmals aus Grimmaer Ballverlusten im Vorwärtsgang. So scheiterte der Ex-Auerbacher Pfoh am gut aufgelegten Evers im FC-Tor (31.), anschließend rettete Grimmas Keeper in Gemeinschaftsproduktion mit Oliver Kurzbach gegen Wagner und Wendlandt (33.). Die Gastgeber waren somit gewarnt und legten kurz vor der Pause nochmals einen Zahn zu. So scheiterte zunächst Jackisch am gut reagierenden Seyfarth (43.), anschließend verfehlte Markus aus vielversprechender Position das Gehäuse, nachdem Engler diese Situation prima eingeleitet hatte (45.+1).

Auch im zweiten Durchgang änderte sich zunächst am Spielverlauf nichts. Grimma zwar feldüberlegen, jedoch mit viel zu wenig Tempo – Glauchau fast ausschließlich auf die Defensivaufgaben bedacht. Dennoch gelang den Gastgebern kurz nach Wiederanpfiff der Führungstreffer. Sehr gut von Jackisch über die rechte Seite inszeniert, verpasste zwar Robin Brand die flache Eingabe um Haaresbreite, doch der mitgelaufene Markus ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum 1:0 ein (51.). Das Spiel schien nun in die eigens gewollten Bahnen zu laufen, doch vergaßen die Wohllebe-Schützlinge den zweiten Treffer nachzulegen. Nach einem Engler-Eckball rettete Seyfarth nach einem Kopfball von Radig in höchster Not (57.).

Sehr gut von Engler eingeleitet, fehlten bei Brands Versuch die berühmten Zentimeter (66.). Eine Minute später besaß Torschütze Markus die Gelegenheit zu erhöhen, doch auch hier war das Visier nicht scharf genug eingestellt (67.). Ein zweites Tor hätte diese Angelegenheit mit Sicherheit erleichtert, stattdessen glichen die Gäste per Standard zum 1:1 aus. Nach einem Eckball von Jäger profitierte Schad vom unzureichenden Eingreifen der Platzherren und köpfte die Kugel unbedrängt zum 1:1 in die Maschen (69.). Somit ging Glauchaus Plan natürlich auf, doch hatten die Gastgeber noch über 20 Minuten Zeit den Schaden zu reparieren. Allerdings gelang es den Einheimischen in der Folgezeit im Offensivbereich äußerst selten für Furore zu sorgen. Man agierte immer hektischer, immer ungeduldiger und wurde immer unkonzentrierter. So hatten die Gäste, resultierend aus den Grimmaer Ballverlusten, oftmals genügend Raum um ihrerseits über den überaus auffälligen Pfoh gefährliche Konterattacken zu starten.

Letztlich spielten die Gäste diese Gelegenheiten jedoch schlampig zu Ende, um hier vielleicht noch mehr mitnehmen zu können. Den Gastgebern konnte man zwar nicht das Wollen absprechen, doch speziell nach dem Gegentor fehlten der Elf einfach die Ideen und Lösungen um diese kompakte Gäste-Hintermannschaft zwingend in Gefahr zu bringen. Torgefährlich wurde man in der Schlussphase kaum mehr. Eine Ausnahme war der Kopfball von Stefan Maruhn, der die Kugel nach einem Jackisch-Eckball über den Kasten nickte (75.). Die andere war ein Distanzschuss von Jackisch, welchen Seyfarth mit Problemen jedoch meisterte (76.). Auch die berühmte Brechstange in der Endphase sollte den Grimmaern nicht den gewünschten Erfolg bringen. Glauchau verteidigte das Remis problemlos und nahm nach den 90 Minuten einen durchaus verdienten Punkt mit nach Westsachsen.

Fazit: Natürlich ist dieser Zähler für den FC zu wenig, gegen Glauchau hatte man sich mehr ausgerechnet. Doch Bangemachen gilt nicht. Beim Spitzenreiter in Lößnitz wird man zum ersten Mal in dieser Saison nicht als Favorit in das Spiel gehen und dem Tabellenführer mit Sicherheit einen offenen Kampf liefern. Auch im Erzgebirge ist den Muldestädtern alles zuzutrauen, obwohl es natürlich einer Steigerung bedarf.

FC Grimma – VfB Empor Glauchau 1:1 (0:0)
Grimma: Evers – Kurzbach, Maruhn, Dietrich, Ziffert – Tröger (ab 86. Wedehase), Radig – Jackisch, Engler, Markus – Brand – Trainer: Wohllebe
Glauchau: Seyfarth – Wagner, Pfau, Labrenz, Aurich – Wendlandt (ab 60. Ludwig), Schumann, Thiam, Schad (ab 90.+1 Dreiucker) – Pfoh, Jäger – Trainer: Pafel
Schiedsrichter: Wehnert (Haselbachtal) – Schiedsrichter-Assistenten: Krüger, Brody (beide Leipzig) – Tore: 1:0 Markus (51.), 1:1 Schad (69.) – Gelbe Karten: Radig (Meckern – 41.), Maruhn (Foulspiel – 78.) – Schumann (Foulspiel – 27.), Thiam (Unsportlichkeit – 83.) – Reservebänke: Birkigt (Tor), Bouamama, Konzok – Heiland (Tor), Vogel

Zuschauer: 101 im Stadion der Freundschaft zu Grimma