Leserbrief: Mit dem Zug durchs Muldental – eine Überraschungsfahrt

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Foto: Detlef Rohde

Seitdem die Mitteldeutsche Regionalbahn – ein Sparmodell der sächsischen Landesregierung – die Verbindung Leipzig – Döbeln übernommen hat, ist es auch eine Sparstrecke geworden, meinen zumindest einige Leser.

„Gespart wird an allem! Der Komfort der DB wurde gegen die Holzklasse ausgetauscht, die Pünktlichkeit der Züge sank von unterirdisch auf Höllenniveau, dafür stiegen im Gegenzug die Fahrpreise und die Lärmbelästigung.

Das Thema Pünktlichkeit scheint bei MRB-Geschäftsführer Dirk Bartels keine große Rolle zu spielen, er hat ja einen Dienstwagen. Der Kunde steht zwischen ein und sieben Mal in der Woche wie bestellt und nicht abgeholt am Bahnhof und genießt die frische Luft und oft auch die kostenlose Dusche.

Dabei geht die Mitteldeutsche Regionalbahn die Sache mit den Verspätungen sehr trickreich an. Zuerst wird man auf eine fünfminütige Verspätung hingewiesen, dann auf zehn und zum guten Schluss auf fünfzehn Minuten Verspätung. Danach kommt nichts: keine Durchsage, überhaupt Nichts!

Es herrscht das buchstäbliche Schweigen im Walde. Wer es dennoch versucht, die auf den Fahrplänen angegebene Rufnummer anzurufen, erfährt von den freundlichen Mitarbeitern, dass man dort nicht zuständig sei. Man sei schließlich nur der Dachverband und habe keine Verantwortung.

Aber man gibt beflissen die Rufnummer des Betreibers der sogenannten Transdev, deren Geschäftsführer auch der Herr Bartels ist, heraus und versucht den Kunden mit der schwierigen Wirtschaftslage, den hochmodern maroden Zügen, fehlendem Personal, Blitzeis im August, meiner Oma ihr Nachbar ihr Hund ist gestorben, zu beruhigen und verspricht wohlwollend bessere Zeiten.

Nun denn, seit Beginn der MRB, die eigentlich die Transdev ist, wartet man im Muldental auf die besseren Zeiten.

Verspätungsbilder 2Dabei habe ich noch nicht einmal das Thema Fahrrad- oder Rollstuhlmitnahme angesprochen. Für die letztere Personengruppe der Rollstuhlfahrer heißt es in den meisten Zügen aufstehen und den Rolli um die Ecke tragen.

Der Größe der Züge nach, müssen die Maße für die Rollstuhlbreite bei den Pygmäen genommen worden sein.

Kann ja mal passieren, dass der Herr Bartels die Maße für die Türen- und Gangbreite bei seiner letzten Urlaubsreise dort genommen hat, um hier in Deutschland Kosten zu sparen, kann ja sein. Und außerdem, Pygmäen haben keinen Mindestlohn, da spart man gleich doppelt.

Wer wissen will, ob sein Zug zwischen Döbeln und Leipzig fährt oder wegen „issnich“ ausfällt, sollte dieses vor dem Gang zum Bahnhof unter 0341 / 231 898 288
tun. Dort erfährt man dann, ob sich der Gang zum Bahnhof auch wirklich lohnt!

24 Stunden am Tag, vielleicht!“ Detlef Rohde, Grimma

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